Logbuch

Weihnachtsgeschichte 2013

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Die Kamele jaulten gequält auf, ächzend legten sie sich in die steile Wüstenkurve. „Thomas“, drängelte Hajo, der auf dem ersten Kamel saß, „wir müssen einen Zahn zulegen, sonst schaffen wir es nicht!“ Thomas lächelte müde und presste die Bügel fester an den Bauch seines Kamels. „Ich möchte gerne als Wissens-Interaktivierer in die Weihnachtsgeschichte eingehen, wir müssen uns also beeilen“, fügte Hajo noch hinzu.

Ein paar Tage zuvor war in der Ideenschmiede in Bad Homburg eine Twitter-Nachricht eingegangen, die eine Ausschreibung von Maria und Josef überbrachte. „An die besten E-Learning Agenturen aller Länder“ lautete der Hashtag. Laut dieser Ausschreibung wüssten Maria und Josef nicht genau, wie mit dem neugeborenen Kind umzugehen sei und befürchteten, dass Weihnachten so für immer vor dem Aus stünde. Nun sollten die angeschriebenen Agenturen mit einem mobilen eTraining für Josefs iPad aushelfen. Doch nur die schnellsten unter ihnen sollten gehört werden. Ein leuchtender Stern würde den Reisenden den Weg zu Maria und Josef weisen.

„Er ist jetzt ganz dicht vor uns“, rief Hajo aufgeregt und deutete auf den großen, leuchtenden Stern, der am Himmel zu sehen war. Thomas gab daraufhin seinem Kamel noch einmal die Sporen. Caro, die Schlussfrau der Karawane, die sich als dritte Gesandte des gesamten Canudo Teams mit auf den Weg zu Maria und Josef gemacht hatte, folgte seinem Beispiel und konzentrierte sich ganz auf den Endspurt.

Vor einer knappen halben Stunde bereits hatten die Drei die beiden Graffiti mit den Hinweisen „Noch fünf Kilometer bis zum Ziel“ und „Zum Toten Meer, bitte rechts einordnen“ passiert. Plötzlich sahen die drei Canudo Abgesandten einen gesenkten Schlagbaum vor sich, davor versperrte ihnen ein Wachmann den Weg. „Willkommen in Bethlehem, Kreis Judäa“ war in einem verschnörkelten Graffiti-Tag auf den Schlagbaum gesprüht. Blitzschnell zügelte Hajo sein Kamel, in letzter Sekunde konnten Thomas und Caro ein Aufreiten verhindern, indem sie seitlich auswichen.

„Wohin des Weges?“ fragte der Wachmann mit donnernder Stimme und beäugte die drei Reiter kritisch. „Da kommen wir doch nie durch, machen wir lieber kehrt“, flüsterte Thomas. Aber Hajo ließ sich nicht beirren: „Wir sind drei Wissens-Interaktivierer aus dem fernen Bad Homburger Land und gekommen, um Maria und Josef ein eTraining zur Geburt ihres Sohnes zu überreichen. Mit eurer Erlaubnis stellen wir euch gerne unser Konzept vor.“ Der Wachmann zog eine Augenbraue skeptisch nach oben, nickte dann aber behäbig. Caro nahm schnell ihre Sprühdose aus der Satteltasche und sprühte die wichtigsten Bullet Points zum Training und ein kleines Scribble auf ein Präsentationssegel neben dem Schlagbaum. Hajo sah den Wachmann erwartungsvoll an, aber der verzog keine Mine. Nach einer gefühlten Unendlichkeit griff er langsam zur Kurbel des Schlagbaums und brummte freundlich: „Ihr dürft passieren, Gelehrte.“ Hajo, Thomas und Caro tauschten freudige Blicke und verneigten sich ehrfürchtig vor dem Wachmann, ehe sie sich wieder schnell in Richtung Bethlehem aufmachten.

Mit Hilfe des leuchtenden Sterns hatten sie bald den Treffpunkt in Bethlehem gefunden. In einem Stall saßen Maria und Josef mit dem erst wenige Tage alten Jesuskind und sahen sich verzweifelt an. „Seid willkommen, wir hoffen auf eure Hilfe“, sprachen sie und berichteten von ihrer Ausgangssituation: Wegen der Volkszählung hatten sie keine Hebamme mehr bekommen hatten und waren nun mit der Versorgung des kleinen Jesus hilflos überfordert. Einzig ihr iPad versprach ihnen Hoffnung und Hilfe. In ihrer Not hatten sie daher die Ausschreibung für ein interaktives Training in die eLearning Welt hinaus geschickt. Und die drei Canudo Abgesandten aus dem Taunus waren nun die ersten, die die Unterkunft von Maria und Josef erreichten.

Nachdem sie fertig berichtet hatten, blickten Maria und Josef die drei Reisenden erwartungsvoll an. Mit einer Verbeugung übergab Hajo den beiden ihr Geschenk, das fertige eTraining zur Babypflege für iPad und Tablet PCs und alle anderen mobilen Endgeräte. Maria zeigte sich begeistert, hatte sie doch gerade von Josef ein neues Smartphone geschenkt bekommen. „Oh, das läuft ja auch auf meinem Smartphone“, rief sie mit strahlenden Augen. Auch Josefs zuvor sorgenvolles Gesicht hellte sich urplötzlich auf.

Gespannt startete Maria das eTraining. Dank der Anwendungsorientiertheit des Canudo Trainings (wie immer stand bei der Trainingsumsetzung das Agenturmotto „Wissen interaktivieren“ im Fokus), konnte sie die Empfehlungen unmittelbar auf ihr Kind übertragen und war nach wenigen Trainingsminuten völlig begeistert. „Ach so geht das!“, „… hätte man das gewusst“ oder „… so einfach wäre das gewesen“ war immer wieder murmelnd aus ihrer Ecke des Stalls zu hören.

Nachdem Maria und Josef das eTraining beendet hatten, waren sie sehr erleichtert und Josef sprach zu den Canudo Abgesandten: „Danke, ihr drei Wissens-Interaktivierer aus dem Bad Homburger Land! Mit eurem eTraining habt ihr uns und Weihnachten gerettet. Ihr werdet für immer als ‚die weisen Wissens-Interaktivierer‘ in die Weihnachtsgeschichte eingehen. Überbringt auch den anderen Canudo Gelehrten Anja, Christina, Claudia, Heike, Kerstin, Michael, Sarah und Veronika unsere besten Wünsche und unseren tief empfundenen Dank!“

„Gewiss“, antworteten Hajo, Thomas und Caro und verbeugten sich zum Abschied. Und voller Vorfreude auf ihre Heimat ritten die Drei von dannen, um dem zu Hause verbliebenen Team die freudige Kunde zu überbringen!

— Das Canudo Team wünscht Ihnen wunderschöne Weihnachten und einen guten Start ins Neue Jahr! —